Vor einiger Zeit (als Covid-19 so richtig losging), habe ich ja ein Kleinprojekt gestartet, welches die Gefühlswelt des Lockdown wiedergeben soll. Ich nannte es Locked-Up. Zu finden ist es hier.
Vor kurzem entdeckte ich nun Pflanzen (Bambus) hinter einer Milchscheibe und ich musste sie einfach fotografieren. Das Bild passt einfach so wunderbar zum Projekt.
Das Bild drückt für mich das derzeitige Gefühl sehr gut aus. Wir sind schon halb draußen aus dem Lockdown, aber doch irgendwie auch nicht. Trauen wir uns schon, oder doch schnell wieder rein hinter verschlossenen Türen? Oder wartet die größte Gefahr doch hinter der Scheibe? Wir werden sehen…
Ende August waren wir für vier Tage in Konstanz am Bodensee. Das Wetter war eher durchschnittlich und ich kam nicht wirklich zum fotografieren (was nicht dem Wetter geschuldet ist). Was mich aber sehr fasziniert hat, war der Blick über den Bodensee vom Hafen Konstanz aus. Die Wolken und der Himmel war praktisch zu jeder Tageszeit komplett anders – daher habe ich eine ganze Serie von Bildern gemacht, von denen ich euch vier zeigen möchte.
Alle Bilder wurden mit der Leica M und dem Summicron-M 35 mm gemacht. In der Bildbearbeitung habe ich nur den Ausschnitt etwas angepasst und eine Konvertierung nach Schwarz-Weiß vorgenommen. Sonst wurden die Bilder nicht großartig bearbeitet. Gerade das letzte Bild hat es mir angetan – die Wolken finde ich einfach wunderbar und die Lichtstimmung kommt richtig gut rüber.
Nach einer Ewigkeit hatte ich in Südtirol die Gelegenheit in Lana wieder nach neuen erschöpften Wänden zu suchen. Wer das Projekt noch nicht kennt, kann hier mehr erfahren! Das Projekt hatte seinen Anfang im Jahr 2013 und ist damit bereits über 8 Jahre alt! Leider finden sich in Lana kaum noch Wände, die zu diesem Projekt passen. Einige wenige konnte ich aber doch wieder aufspüren. Es geht also weiter! Lasset die Wände weiter erschöpft sein: Keep on Erschöpfung! 🙂
Ich bleibe weiter dran und gebe nicht auf. Solange in Lana noch eine Wand steht die nicht schön glatt und sauber und perfekt ist, werde ich sie dokumentieren.
Vor einiger Zeit hatte ich hier berichtet, welch wunderbare Holzschüssel mein Vater gedrechselt hat. Den Beitrag findet ihr hier. Nun hatte ich endlich die Gelegenheit, ein paar Bilder vom Prozess des Drechseln zu machen. Der Raum ist klein, die Maschine groß und so mussten wir uns dort drinnen zu viert (Vater, Maschine, Kamera und ich) eben arrangieren. Alle Bilder wurden mit der Leica M und dem Summicron-M 35 mm gemacht. Und alle Bilder sind bei voll offener Blende (f/2.0) entstanden. In der Nachbearbeitung wurde nur die Umwandlung in Schwarz-Weiß vorgenommen und bei einigen Bildern habe ich einen leichten Beschnitt gemacht.
Die Bildkomposition war auf Grund des geringen Platzes sehr herausfordernd. Fast immer musste ich mich an die Wand oder in die Ecke drücken, um überhaupt einen vernünftigen Bildausschnitt hinzubekommen. Das hat auch dazu geführt, dass Teile in den Bildern stark angeschnitten sind. Am Ende war dies aber wohl genau die richtige Limitierung, um spannende Bilder zu bekommen. Mehr Platz ist eben nicht immer das Beste!
Nächste Herausforderung war das Licht. Es gab leichtes Gegenlicht vom Fenster, das aber zum Glück genau von der Seite auf die Drechselmaschine strahlte. Eine kleine Lampe an der Maschine warf bei einigen Bildern einen kleinen Spot – dieser war Fluch und Segen gleichzeitig. Er sorgte für eine schöne Lichtstimmung, ließ aber andere Teile des Bildes völlig „absaufen“.
Die Bilder die ich euch hier zeige, sind in zwei Sessions zu jeweils ca. 15 Minuten entstanden. Wenn die Maschine mal läuft und die Späne fliegen, dann muss es eben schnell gehen. Das Ganze war aber eine großartige Erfahrung und ein wunderbarer Moment! Danke also an Mensch & Maschine!
Den Abschluss der „Südtirol-Reihe“ machen ein paar Bilder von einer kleinen Wanderung auf dem Vigiljoch. Per Seilbahn von Lana in 10 Minuten 1.000 Meter nach oben und dann auf einem 9 km Rundweg durch Wald und über Wiesen.
Fotografiert wurde wieder mit der Leica M und dem Summicron-M 35 mm. Das Wetter war nicht perfekt, aber immer wieder ergaben sich sonnige Abschnitte die ich gut nutzen konnte.
Ich hoffe, wir können bald wieder Zeit hier in Südtirol verbringen und es kommen dann noch viele spannende Wanderungen und einige gute Bilder dazu.
Und weiter geht es mit dem zweiten Teil der Serie. Inzwischen sind wir knapp oberhalb der Baumgrenze angekommen (also bei ca. 2.400 Meter). Die Landschaft wird karger und etwas unwirklich. Teilweise git es nur noch Moose und Steine und ab und an einen verirrter Busch. Im ersten Bild sieht man schon das Ziel der Wanderung (ganz klein in der Bildmitte als grauen Fleck abgebildet): die Höchsterhütte am Grünsee. Zwischen dem Aufnahmepunkt des ersten Bildes und der Hütte liegt aber ein Tal, das man etwas weitläufig umwandern muss. Am Grünsee oben lag vereinzelt noch Schnee, was nicht verwunderlich ist, da im letzten Winter über 10 Meter Schneehöhe war.
Die letzten beiden Bilder wurden mit dem „21er“ aufgenommen. Prinzipiell hat sich bei dieser Wanderung gezeigt, dass 21 mm eine fantastische Brennweite sind, bei Landschaften aber manchmal zu viel Abstand zum Sujet schaffen. Diese Brennweite braucht Vordergrund, sonst versinkt alles in zu großer Distanz. Ich denke, bei den letzten beiden Aufnahmen ist dies einigermaßen gelungen. In der weitläufigen Landschaft beim Aufstieg hätte dies aber nicht funktioniert – außer man stellt Objekte bewusst in den Vordergrund. Überrascht haben mich die 35 mm. Trotz der eingeschränkten Bildöffnung suggeriert diese Brennweite doch ein Gefühl von Weite. Ideal wären wohl 28 mm als der perfekte Kompromiss.