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Sommermärchen 2025 – Ein kritischer Rückblick

Der Sommer liegt hinter mir, und mit ihm eine Reise, die mich von Ligurien bis nach La Grande-Motte geführt hat. Es war eine Fahrt durch Landschaften, die schöner kaum sein könnten: schroffe Küsten, silbrig schimmernde Olivenhaine, glitzerndes Meer, das in der Nachmittagssonne fast unwirklich leuchtet. Das Wetter war ein Traum, das Essen wie immer in dieser Region ein Fest – frisch, einfach, ehrlich. Es war ein Sommer, der alle Sinne angesprochen hat. Und doch blieb etwas hängen, das sich nicht so leicht in Fotos oder Erinnerungen fassen lässt.

Denn so wunderschön all das war – so bedrückend war stellenweise auch die Dichte an Menschen. Moneglia, Antibes, Cassis – Orte, die an sich klein, verwinkelt und charmant sind, wurden im Hochsommer zu Bühnen für das allgegenwärtige Schauspiel des Tourismus. Menschen schieben sich durch enge Gassen, alle auf der Suche nach dem perfekten Blick, dem besten Tisch, dem besonderen Moment. Ich selbst mittendrin. Und plötzlich stellt sich die Frage:

Warum eigentlich? Warum zieht es uns alle an dieselben Orte, zu denselben Zeiten, mit denselben Erwartungen?

Vielleicht, weil wir glauben, dass Schönheit sich dort verdichtet, wo viele sie suchen. Vielleicht, weil wir uns dort, wo andere staunen, selbst gespiegelt fühlen. Oder weil wir längst einem unsichtbaren Kompass folgen – den sozialen Medien, den Reiseführern, den Bildern, die uns sagen, wo das Glück zu finden ist.

Ich musste an den Sommer 2024 denken, den ich an der Atlantikküste und in den Pyrenäen verbracht habe (ja, die letzte Station war auch am Mittelmeer). Weite Strände, kaum Menschen, nur Wind, Meer und der Geruch von Salz und Tang. Vielleicht war es weniger spektakulär, aber auf eine tiefere Weise erfüllender.

Reisen war für mich immer eine Form des Suchens – nach Eindrücken, nach Perspektiven, vielleicht auch nach mir selbst. Doch je mehr ich reise, desto deutlicher spüre ich, dass die Schönheit der Welt an manchen Orten zu ersticken droht – unter unseren eigenen Fußspuren, unter dem Gewicht unserer Sehnsüchte.

La Grande-Motte am Ende der Reise war da fast symbolisch: eine Stadt, geplant und gebaut für den Tourismus, architektonisch spannend, aber auch künstlich – eine Kulisse für das, was wir suchen, aber selten finden.

Vielleicht ist das die eigentliche Erkenntnis dieser Reise: dass wir uns fragen müssen, wie wir reisen wollen. Ob wir noch bereit sind, Umwege zu machen, Stille auszuhalten, Orte zu suchen, die uns nichts versprechen – und uns gerade deshalb etwas geben.

Und trotz dieser kritischen Gedenkan habe ich mit Antibes eine Stadt gefunden, die ich einfach liebe und ja, ich möchte dort wieder hin – ein Widerspruch?! Wir werden sehen…

Euer Alex

Sommermärchen 2025 (Teil 8) – La Grande-Motte 

Wie angekündigt, bildet den Abschluss der Serie ein kleiner Rundgang durch La Grande-Motte – eine Retortenstadt mit durchaus beeindruckender Architektur. Ziel bei ihrer Entstehung war es, Touristen von Spanien nach Frankreich zu locken. Errichtet wurde die Stadt in den 1960er-Jahren, seit 1974 ist sie eine eigenständige Gemeinde. Ganz klar: Wohnen möchte ich dort nicht! Dennoch ist es durchaus interessant, sich die Gebäude und das städtebauliche Konzept etwas genauer anzusehen.

Alle Bilder wurden mit dem APO 35er aufgenommen. Natürlich stellt sich die Frage, warum ich nicht zum 21er gegriffen habe. Ich habe lange mit der Wahl gerungen und auch einige Testaufnahmen mit dem 21er gemacht. Am Ende wollte ich jedoch weniger Verzeichnung und habe dafür in Kauf genommen, einige Gebäude beschneiden zu müssen. Im Nachhinein würde ich die kleine Tour vielleicht zweimal machen, um beide Objektive einsetzen zu können.

Dieser Teil bildet zugleich den Abschluss dieser (umfangreichen) Serie. Nächste Woche folgt ein kleiner Rückblick sowie eine kritische Betrachtung der M11-P. Freut euch darauf…

Euer Alex

Sommermärchen 2025 (Teil 7) – Le Grau-du-Roi

Der letzte Stopp der Reise war in Le Grau-du-Roi, ein Ort kurz vor Montpellier. Der Grund warum wir dort Halt gemacht haben, waren die berühmten Salzfelder und die Flamingos, die man in freier Wildbahn beobachten kann…und natürlich die unendlichen Sandstrände, die es dort gibt. Als Bonus gab es dann noch die „Retortenstadt“ La Gande-Motte, die ich euch aber erst im kommenden Blogbeitrag nächste Woche zeigen werde.

Kurz ein paar Infos zum Bild oben: das sind freilebende Flamingos, fotografiert mit der Leica M11-P mit dem 35er APO Objektiv. Das Bild ist nicht beschnitten worden! Ihr könnte euch also vorstellen wie nahe man an die Tiere dort rankommt. Um die Sache noch etwas spannender zu machen, habe ich die Blende auf f/2.0 geöffnet. Und da sagt noch einer, dass Wildtierfotografie nur mit Teleobjektiv klappt 🙂

Und dann noch ein paar Bilder von diesen endlosen Sandstränden…

Euer Alex

Sommermärchen 2025 (Teil 6) – Calanques de Cassis

Eines der Highlights in der Nähe von Cassis sind die Calanques – eine Aneinanderreihung tiefer, enger, schluchtartiger Buchten. Man kann sie entweder mit dem Boot erkunden oder erwandern – wir haben beides gemacht! Die Bootstour dauert etwa drei Stunden und ist ziemlich wackelig. Für die Wanderung sollte man einen ganzen Tag einplanen, und selbst dann schafft man höchstens drei Buchten (die Höhenmeter die man macht sind beträchtlich!).

Leicht zu erkennen ist, dass alle Bilder – bis auf die letzten beiden – vom Boot aus aufgenommen wurden. Das erste Bild und die letzten beiden entstanden mit dem APO 35er, die übrigen mit dem 21er. Die Kombination aus blauem Himmel, hellen Felsen und dunklem Meer ist einfach beeindruckend.

Als kleine Abschlussbemerkung sei erwähnt, dass mich das Zeichnen des Himmels bei der M11-P tief beeindruckt. Die Farben wirken sehr gesättigt, aber trotzdem natürlich. Der Mikrokontrast des 35er APO trägt dann noch einiges dazu bei, dass die Bilder eben so aussehen wie sie aussehen 🙂

Euer Alex

Sommermärchen 2025 (Teil 5) – Cassis

Weiter geht es mit der Tour in Richtung Westen nach Cassis. Cassis ist ein wunderschönes kleines Hafenstädtchen mit malerischen Häusern und fast ein wenig kitschig – egal! Den eigentlichen Grund warum wir dort hingefahren sind seht ihr aber erst nächste Woche in Teil 6. Jetzt aber erst mal Bilder aus Cassis. Alle Aufnahmen sind mit der Leica M11-P und dem APO 35er gemacht.

Cassis ist auch, wie wohl jede Stadt in Frankreich, für seinen Markt bekannt. Da tummeln sich die Einwohner am Vormittag und kaufen ein. Wunderbare Stände, an denen man auch viel verkosten und einfach das Leben genießen kann. Wir hatten Glück, denn kurz vorher hat es noch geregnet und es war unklar, ob der Markt stattfinden kann – hat dann doch geklappt.

Euer Alex

Sommermärchen 2025 (Teil 4) – Antibes 

Endlich Frankreich, endlich Croissant und Baguette! Vor über 25 Jahren war ich schon einmal in Antibes, kann mich aber praktisch an nichts mehr erinnern – dunkel abgelegt war in meiner Erinnerung aber, dass es dort schön war. Antibes ist Nizza sehr ähnlich, nur eben etwas kleiner und weniger geschäftig. Wir verbrachten 5 Tage dort, wohnten etwas westlich der Stadt, direkt am Strand – nach den 5 Tagen wusste ich: Antibes gehört jetzt zu meinen Lieblingsstädten.

Diese ersten Bilder entstanden auf dem Weg vom Westen in die Stadt. Man läuft auf der alten Stadtmauer direkt ins Herzen der Stadt. Im Laufe des Abends wurde das Licht immer weniger und das letzte Bild ist nicht perfekt scharf, aber es gibt das Leben dort gut wieder. Man spricht, diskutiert und lacht, auch wenn man sich noch nicht kennt – und ein klein wenig Italien gibt es sogar in Antibes 🙂 Der nächste Bilderblock zeigt einige Eindrücke bei Tageslicht – an Attraktivität büßt die Stadt nicht ein.

Die nächsten Bilder sind auf einer Wanderung westlich der Stadt entstanden – immer der Küste entlang sind wir ca. 12 Kilometer gelaufen. Heiß und trocken, aber schön. Dieser klimatische Zustand hat auch dazu geführt, dass wir den Wanderweg praktisch für uns alleine hatten.

Und zum Abschluss dieses Teils, gibt es noch ein neues „Selbstportrait“: Der Fotograf mit kleiner Dame! Entstanden an der alten Stadtmauer in Antibes.

Euer Alex

Sommermärchen 2025 (Teil 3) – Cinque Terre (Vernazza)

Unseren Aufenthalt in Moneglia haben wir genutzt, um einen Tag zu den Cinque Terre zu fahren – genau genommen nach Vernazza, einem wunderbaren Städtchen an der Küste. Und was soll man sagen: was für eine wunderbare Landschaft, was für eine Küste, was für eine Stadt?! Leider strömen ab Mittag die Massen in die Stadt, sodass man früh dort sein sollte (was wir gemacht haben) und nach dem Mittagessen schleunigst abhauen sollte (was wir auch gemacht haben).

Das schöne ist, dass man dort über die Hügel wandern kann und somit einen wunderbaren Blick auf die Stadt mit ihren bunten Häusern hat. Die beiden ersten Bilder sind mit dem 35er APO entstanden, das dritte mit dem 21er. Alle weiteren Bilder wurden dann wieder mit dem 35er APO gemacht.

Nächste Woche geht es dann weiter mit dem Sprung rüber nach Frankreich.

Euer Alex