Neulich in Stuttgart am Bahnhof, zwischen den ganzen Baustellen – ein Haus, eine Kante! Muss man mehr sagen? Das Wetter: abwechselnd Regen, Sonne und Wind – und manchmal alles gleichzeitig. Leider hatte ich meine Leica M nicht dabei, sondern nur mein iPhone. Aber egal…weder Wetter noch Kamera haben mich abgehalten die Kante und das dazugehörige Haus abzulichten. Drei Bilder anbei.
In den letzten Jahren wurde zwischen Neuenburg a. R. und Müllheim viel gebaut. Neue Straßen, Kreisverkehre, Brücken, etc. In. Neuenburg (also dem Ort, an dem ich immer auf die A5 auffahre) wurde eine ziemlich irre Konstruktion hingestellt: ein Parkhaus und ein Turm. Die ganze Konstruktion wirkt wie ein riesiger Fremdkörper. Die Fassaden sind in rotem Stampfbeton ausgebildet und sehen aus wie aus Backsteinen gefertigt – also ein Design, das man hier in der Gegend typischerweise nicht findet. Ich war also denkbar negativ eingestellt, was dieses architektonische Werk anging. Knapp vor der Jahreswende habe ich den Turm dann das erste mal betreten – Wow! Man kann den Turm (der eine Höhe von 35 Meter hat) zu Fuß ersteigen oder mit dem Fahrstuhl hoch fahren. Der Turm ist durchströmt von natürlichem Licht, das sich durch die Backsteine Rot färbt. Je weiter man nach oben steigt, desto rötlicher wird das Licht. Ich hatte unglaubliches Glück, da die Sonne so flach stand, dass das Licht perfekt durch die Lücken einströmen konnte. Ich tappte hoch und runter und fotografierte fast eine ganze Stunden in diesem Turm. Außen pfui, innen hui!
Alle Bilder wurden mit der Leica M11-P und dem APO 35 gemacht. Kurz vor der Tour habe ich noch überlegt das 50 mm zu nutzen, habe mich dann aber doch für die 35 mm entschieden. Im Treppenhaus des Turms wurde mir dann klar, dass diese Entscheidung genau richtig war.
So hässlich der Turm auch von außen sein mag, so faszinierend ist die Konstruktion und die Lichtspiele im Inneren. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, den Turm bei verschiedenen Lichtstimmungen fotografieren zu dürfen.
Die folgenden Bilder bilden den Abschluss der „München-Serie“. Wie ihr sehen könnt, sind wieder viele „Indoor-Bilder“ dabei – das Wetter war halt leider sehr bescheiden. Trotzdem waren es perfekte Tage, um die neue Leica M11-P auszuprobieren. Randnotiz: die ersten drei Bilder wurden alle bei ISO 3.200 aufgenommen. Es wurde im Nachgang keine Rauschreduzierung in Lightroom vorgenommen!
Ein erstes Zwischenfazit des Umstieg auf die M11-P gibt es dann (voraussichtlich) über die Weihnachtsfeiertage.
Die Serie geht weiter und entwickelt sich wohl wieder zu einem Mehrteiler (nichts anderes habe ich von mir erwartet 🙂 ). Die Bilder unten entstanden alle an einem verregneten Tag in München: die ersten zwei Bilder im Deutschen Museum, das dritte Bild in der BMW Welt und das letzte in den Fünf Höfen. Ich habe viel dabei ausprobiert und experimentiert.
Gerade das letzte Bild finde ich gelungen, da es die Hektik in dieser Kaufanlage perfekt zum Ausdruck bringt. Die Lichtstimmung war ziemlich einmalig – bewusst habe ich die Kamera auf eine längere Verschlusszeit gedreht (1/2 Sekunde) und die ISO manuell auf 64 gestellt. In Lightroom habe ich dann etwas Sättigung reduziert. Das Bild hat mir übrigens geholfen zu verstehen, warum der manuelle ISO-Dreh-Knopf an der M11-P durchaus Sinn macht!
Wie berichtet, bin ich nun stolzer Besitzer eine Leica M11-P (nachdem ich 10 Jahre mit einer Leica M Typ 240 fotografiert habe). In München gekauft und natürlich in München ausprobiert. Erste „Opfer“ meiner fotografischen Experimente waren meine Frau und meine Tochter.
Alle Bilder sind „indoor“ entstanden unter künstlichem Licht. Der Weißabgleich wurde von der Kamera gewählt und sitzt meiner Meinung nach perfekt. Das APO 35 zeichnet den Hintergrund traumhaft schön und die Schärfe sitzt wo sie hingehört. Das erste Bild wurde bei ISO 800, das zweite Bild bei ISO 160 und das letzte Bild bei ISO 1.600 aufgenommen. Vor allem die letzte Aufnahme war schwierig, weil am Bahnsteig der U-Bahn in München ziemlich viel los war, die Lichtverhältnisse schlagartig geändert haben und unterschiedlichste Lichtfarben zusammenkamen.
Und wenn ihr euch fragt, was meine Tochter auf dem ersten Bild so macht, so angestrengt wie sie schaut!? Sie zupft eine überdimensional große Gitarre (ca. 7-8 Meter lang). Das kostet eben Kraft – fast genau so viel wie das Fokussieren solcher Situationen mit einer Leica M 🙂
Manchmal betritt man ja seltsame Orte – man fühlt sich unwohl und hofft, dass es möglichst schnell wieder „nach Oben“ geht. Trotzdem habe ich hier mein iPhone gezückt und abgedrückt – und dann nichts wie raus!