Kategorie-Archiv: Verschiedenes

Die wirklich wichtigen Dinge im Leben

Es gibt Dinge im Leben, die vergisst man ganz schnell wieder: die meisten Bücher die man gelesen hat, das ganze Zeug das man sich gekauft hat oder viele der Dinge die man irgendwann in der Schule gelernt hat (was absolut schade ist!). Dann gibt es aber Dinge, die man nie vergisst: dazu gehören auch die Geschenke die vom Herzen kommen. Etwas ganz besonders hat mein Vater mir geschenkt: eine Holzschüssel, die er selber gedrechselt hat – aus einem vollen Nußbaumblock! Zudem hat er den Prozess der Entstehung dokumentiert – genial!

Das gute Stück habe ich dann noch einmal abgelichtet. Die Bilder sollen hier nur die Schönheit und Perfektion dieses Objektes dokumentieren. Die Maserung des Holzes, den Verlauf der Farben und die Oberfläche die sich einfach nur sehr angenehm anfühlt. Besser geht es nicht! Danke dafür!

Euer Alex

Lebensprojekt – Jamie Livingston

Es gibt Projekte und Projekte. Wenige beeindrucken einen wirklich und ganz viele gehen in der Masse unter. Nicht so das Lebensprojekt von Jamie Livingston. Jamie hat 18 Jahre lang jeden Tag ein Polaroid gemacht. Bilder die seine Freude am Leben zeigen, Bilden die zeigen wie er krank wurde und Bilder die zeigen wie er schließlich aus dem Leben trat. Beeindruckend, nachdenklich, traurig!

Ein Blick lohnt sich: http://hughcrawford.com/photo-of-that-day-flat/.

Ebenfalls der Bericht hier ist lesenswert: https://ze.tt/ergreifendes-projekt-18-jahre-lang-jeden-tag-ein-polaroid-bis-zum-tod/

Euer Alex / LiK

Jahresrückblick 2014

Wie in den letzten beiden Jahren möchte ich auch heuer einen kleinen Blick zurück wagen und ein Resümee zum abgelaufenen Jahr ziehen. Ich möchten den Rückblick wieder in 3 Teile gliedern:

  • Technisches
  • Künstlerisches
  • Persönliches

Technisches: Beginnen wir wieder mit den technischen Errungenschaften des Jahres 2014. So spannend 2013 war, so langweilig war leider das abgelaufene Jahr. Technisch hat sich wenig bis gar nichts getan – abgesehen von ein paar minimalen Überarbeitungen am Kamerasektor. Die großen Zwei (Canon und Nikon) suchen immer noch vergebens nach einer klaren Linie und nach einer Antwort auf den Erfolg der spiegellosen Systeme. Sony schießt noch immer aus vollen Rohren (und ja, ich hatte es letztes Jahr in meinem Beitrag richtig prophezeit… es gab bereist dieses Jahr einen Nachfolger zur A7!) und keiner versteht so richtig, was die eigentlich machen und wollen. Ein paar interessante Entwicklungen gab es am Kompaktkamerasektor – große Sensoren und deutliche Abgrenzung zu den Smartphones scheint das Motto der Stunde zu sein. Damit einher geht auch, dass Kompaktkameras plötzlich im Preisbereich von 700 bis 1.000 € angesiedelt sind. Damit deutet sich schon an, dass es in Zukunft wohl kaum noch kleine Kameras unter 400 € geben wird. Was macht Leica? Einige Sondermodelle, eine Leica M ohne Leica-Logo, und noch ein paar kleine Dinge zum Spielen. Der eigentliche Knüller, um nicht von einem Super-Knüller zu sprechen, war aber die M60, eine M ohne Display! Finde diese extrem interessant, auch wenn es (zunächst?) nur ein Sondermodell ist. Ich lehne mich schon mal aus dem Fenster und prophezeie eine normale M ohne Display. Oder vielleicht gar die Möglichkeit, sich seine M selber konfigurieren zu können (SW- oder Farb-Chip, Schwarz oder Silber, mit oder ohne Display, …). Vielleicht, vielleicht aber auch nicht… sicher aber noch nicht 2015! Des weiteren hat Leica 2014 vor allem sein 100-jähriges Jubiläum und 60 Jahre M-System zelebriert. Beides führte zu ganz wunderbaren Ausstellungen, Ereignissen und zu einem Buchband, der wirklich alles sprengt, was es bis jetzt gegeben hat: „Augen auf! 100 Jahre Leica“. Mehr dazu dann später mal. Und sonst? Hmmm… nichts Aufregendes würde ich sagen.

Künstlerisches: Welche Fotos, Ausstellungen und Präsentationen haben mich dieses Jahr am meisten beeindruckt? Leider kam ich 2014 nur zu sehr wenigen Ausstellungen, trotzdem haben mich ein paar Fotografen vom Hocker gehauen. Ich entdeckte Trent Parke, einen australischen Magnum-Fotografen, der so wunderbar mit dem Licht spielt und mich dadurch beeindruckt hat. Seht euch dieses Bild an und staunt (Link)! Und dann ist da noch Julia Baier – wow, was für Fotos. Habe diese wunderbare Fotografin durch das Leica Projekt „10×10“ für mich entdeckt und je öfter ich in ihre Bilderwelt eintauche, desto mehr haut sie mich um! Und dann sind da noch die ganz großen Namen, die mich 2014 beschäftigt haben; allen voran Vivian Maier. Habe mich durch die Doku und das dazugehörige Buch recht intensiv mit ihrem Leben und ihren Bilder auseinandergesetzt und bin immer noch begeistert – unglaubliche Fotos und eine unglaubliche Lebensgeschichte. Schön war auch, dass es Neues von “Stella Polaris Ulloriarsuaq – The Shining Memory Of Mother Earth“, ein Projekt, das ich bereits letzte Jahr hier vorgestellt habe, gibt. Es lohnt sich also, dieses Juwel weiter zu verfolgen (siehe: Link.)

Persönliches: Am Ende des Jahres fragt man sich, was man so getrieben hat und, ob man auf der Stelle getreten hat oder sich auch einen Schritt nach vorne oder gar nach hinten bewegen konnte. Stand letztes Jahr noch eindeutig der Wechsel zu Leica im Mittelpunkt, so kann ich für 2014 klar sagen, dass ich angekommen bin. Der Wechsel fühlt sich immer noch richtig an, auch wenn mich einige für verrückt erklärt haben und meinen Wunsch nach einer Leica als „Phase“ abgetan haben. Fotografisch habe ich verstanden, wie ich mit Festbrennweiten abwechslungsreich fotografieren kann – was nicht heißt, dass es mir immer gelingen mag. Ich habe es schätzen gelernt, mit wenig Ausrüstung viel zu erreichen. In Punkto Effizienz konnte ich deutlich zulegen und es gelingt mir immer besser, Bilder zu produzieren, die ich vorab im Kopf habe. Als deutlicher Schritt nach vorne würde ich die Bilderserie „Abziehbilder“ (an einem besseren Titel arbeite ich noch!), die im Burgund entstanden ist, bezeichnen. Diese Richtung möchte ich weiter vertiefen und verfolgen. Naja, und dann ist da noch dieses Mammutprojekt, welches ich schon mal angedeutet habe und über welches ich 2015 sicher im Detail hier berichten werde. Ich hoffe, es 2015 zu Ende zu bringen. Generell scheint sich bei mir ein Trend Richtung „Projektarbeit“ abzuzeichnen – in den letzten Monaten habe ich 2-3 größere Projekte im Kopf ausgearbeitet und hoffe, sie auch irgendwann umsetzen zu können. Auch 2015 werde ich definitiv nicht ins Studio zurück gehen, und auch 2015 werde ich auf aufwendige Modelshootings verzichten (auch wenn ich es für dieses Jahr in Aussicht gestellt habe).

Mein wichtigstes Bild im Jahr 2014? Ohne jeden Zweifel das unten dargestellte Bild. Die Stimmung, in der ich dieses Bild gemacht habe, die Zeit und die Eindrücke haben sich bei mir festgesetzt – all das gibt dieses Bild perfekt wieder.

Also dann… auf ein gutes Jahr 2015!

Jahresrückblicke der letzten Jahre:

Euer LiK

Mein persönliches Bild des Jahres 2014. Aufgenommen mit der Leica M und Summicron-M 35 mm.

Mein persönliches Bild des Jahres 2014. Aufgenommen mit der Leica M und Summicron-M 35 mm.

Startbild auf der fotocommunity

Mitte der Woche bekam ich eine Mail, in der eine Gratulation formuliert war: mein Bild „Ghost“ wurde ausgewählt, um heute zwischen 15:00 und 16:00 auf der fotocommunity.de als Startbild dargestellt zu werden. Ich halte von der fotocommunity inzwischen zwar nicht mehr allzu viel (das Niveau ist in den letzten Jahren leider stark gesunken und kommerzielle Aspekte sind immer mehr in der Vordergrund gerückt worden) – freuen darf man sich darüber aber trotzdem. Hier ein Screenshot der Präsentation. fc

LiK

Jahresrückblick 2013

Am Ende des Jahres sollte man schon mal zurückblicken und ein Resümee zum abgelaufenen Jahr ziehen. Das letzte Jahr habe ich dies in Form eines Beitrages über die 3 Topthemen 2012 gemacht, heuer möchte ich etwas ausführlicher berichten und resümieren. Ich möchten den Rückblick in 3 Teile gliedern:

  • Technisches
  • Künstlerisches
  • Persönliches

Technisches: Beginnen wir also mit den technischen Errungenschaften des Jahres 2013 (und damit meine ich nicht die Landung der Chinesen auf dem Mond!). Aus fototechnischer Sicht fand ich das Jahr 2013 seit langem wieder spannend – „tümpelten“ die großen Firmen in den letzten Jahren eher vor sich hin, gab es heuer ein wahres Feuerwerk. Herausstreichen muss man sicher Sony, die derzeit die Strategie verfolgen, einfach alles, was den Ingenieuren einfällt, auf den Markt zu bringen – egal, ob es am Markt funktioniert oder nicht. Was hat man sich in den japanischen Labors dabei gedacht, eine Kamera in Form eines Objektives zu entwickeln, die für die Bedienung ein Smartphone benötigt? Für mich eine Fehlentwicklung ohne Chance, am Markt zu bestehen. Schon etwas besser hat man es bei der A7(r) gemacht – ein kompaktes spiegelloses System mit Vollformat-Sensor. Die A7(r) ist derzeit eine sehr reg diskutierte Kamera im Netz. Ich finde sie spannend, aber noch nicht restlos gelungen. Ich prophezeie daher schon mal einen Nachfolger für 2014. Und dann natürlich Nikon mit der DF. Persönlich finde ich die Kamera vom Konzept ziemlich misslungen. Trotzdem scheint sie bereits eine große Fangemeinde zu haben. Für mich ist das Konzept bei der DF nicht zu Ende gedacht worden – man ermöglicht das Anschließen alter Objektive an ein modernes Spiegelreflexsystem, baut aber keinen Schnittbildsucher ein; man ordnet sehr viele Steuerelemente in Form von Knöpfen und Reglern am Gehäuse an, führt diese Funktionen aber auch im Displaymenü an (doppelte Bedienelemente?!). Für mich alles sehr inkonsequent und inkonsistent. Nicht vergessen dürfen wir Canon: die haben nämlich überhaupt nichts Spannendes auf den Markt gebracht – Schockstarre so zu sagen. Erwähnenswert auch noch, dass Leica den Schweizer Mittelformatspezialisten Sinar übernommen hat und wenig später verkündet hat, dass es nun möglich ist, das S-System an das Mittelformatsystem von Sinar anzudocken. Sicher ein Nischenprodukt, aber durchaus spannend. Abgesehen von diesen Dingen gab es natürlich noch 1.000 andere Entwicklungen und Produkte, die uns beschäftigt haben.

Künstlerisches: Welche Fotos, Ausstellungen und Präsentationen haben mich dieses Jahr am meisten beeindruckt? Die Michel Comte Ausstellung im Kunsthaus Wien hat mich sehr beeindruckt, da sie mir einen Comte abseits von der Glitzerwelt zeigte – Fotos von Flüchtlingen, wunderbare Portraits und beeindruckende Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Für mich eines der Highlight des Jahres. Wie immer bewegen mich auch heuer wieder die Bilder des World Press Award – teilweise schockierend. Extrem gelungen finde ich die Zusammenstellung der „Zeit“ der Bilder 2013 – ein Video, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch spannend war und ist der Oskar Barnack Award – klassische Reportagefotografie auf höchstem Niveau. Bei all den Ausstellungen und Bildern, die man über ein Jahr betrachtet, sucht man am Ende ein Projekt, das einem besonders in Erinnerung geblieben ist. Für mich ist dies definitiv „Stella Polaris Ulloriarsuaq – The Shining Memory Of Mother Earth“. Ein unglaubliches Projekt mit unglaublichen Bildern. Ansehen ist Pflicht! Beschäftigen musste man sich dieses Jahr auch mit dem Buchprojekt von Sebastiao Salgado: Genesis. Ein Projekt, das die schönen und unberührten Plätze dieser Welt aufsucht und dokumentiert. Wunderbare Schwarz-Weiß-Bilder, manchmal ein wenig zu sehr an der Grenze zum Kitsch – trotzdem mehr als sehenswert.

Persönliches: Nun fragt man sich natürlich, was man persönlich im abgelaufenen Jahr fotografisch umsetzen konnte. Für mich stand das Jahr ganz klar unter dem Motto: Wechsel. Ich musste und muss mich noch an meine neue Umgebung in Freiburg gewöhnen und habe im Herbst nach vielen Jahren auf Leica gewechselt. Ich befinde mich also noch sehr stark im „Kennenlernprozess“. Der Umgang mit der Kamera, die Umstellung auf Festbrennweiten und das Messsucherprinzip muss erprobt und aufgesaugt werden. Neue Fotomotive und Locations müssen gesucht und gefunden werden. Gleichzeitig stellte ich fest, wie viel Spaß mir das Fotografieren in der Natur macht (Landschaft, Street, etc.). Noch vor zwei Jahren konnte ich mich nur im Studio richtig austoben. Bedeutet dies der Abschied vom Studio? Ich denke, dass ich 2014 nicht ins Studio zurückkehren werde, aber ich möchte wieder das eine oder andere Portrait und Projekt mit Models machen – Freiburg bietet dazu ausgezeichnete Möglichkeiten.

Mein wichtigstes Bild im Jahr 2013? Sicher das unten dargestellte Foto. Aufgenommen wurde das Foto in Paris im Centre Pompidou. Das Bild erinnert mich immer an die wunderbaren Tage in Paris, die Stimmung im Museum und ein klein wenig an die Hektik, die mich damals umgab.

IMG_2293.geaendertSoweit also meine persönliche Sicht auf das Jahr 2013. Ich denke es war ein gutes Jahr – Veränderung zwingt einen, seine Komfortzone zu verlassen, und dies induziert wieder neue Inspiration und erzeugt neue Ideen. Somit können wir auf ein spannendes Jahr 2014 hoffen.

Euer LiK

Top-Themen des Jahres 2012

In den letzten Wochen des Jahres frage vermutlich nicht nur ich mich, was denn die herausragenden Themen/Geschichten/Ereignisse des Jahres waren. Ich möchte hier keinen allgemeinen Jahresrückblick zum Besten geben, sondern die 3 Themen herauspicken, die für mich im Bereich der Fotografie im Jahre 2012 entscheidend waren. Dies können neue Produkte sein, die einen Meilenstein darstellen, können aber auch andere Ereignisse sein (natürlich alles aus meinem subjektiven Blickwinkel).

Platz 3: Lytro (Lichtfeldkamera). Für mich definitiv eines der innovativsten Produkte des Jahres. Eine Kamera mit der man erst nach der Aufnahme fokussiert. Möglich wird dies durch eine Vielzahl von Mikro-Linsen die vor jedem Pixel sitzen und somit das Licht aus unterschiedlichen Richtungen einfangen. Das Prinzip ist schon über 100 Jahre alt, in ein alltagstaugliches Produkt hat es die Idee erst jetzt geschafft. Natürlich gibt es noch jede Menge Randbedingungen zu beachten und Probleme zu lösen – das Prinzip Lichtfeldkamera ist aber sicher ein interessanter Ansatz der in den nächsten Jahren verstärkt Einzug in unsere Kamerasysteme finden wird. Infos und Bildbeispiele über Lytro findet ihr hier.

Platz 2: Leica M Monochrom. Für mich das interessanteste Produkt der letzten 10 Jahre. Viele trauten Leica vor einigen Jahren nicht mehr allzu viel zu und schon gar nicht echte Innovationen zu setzen. Um so überraschender war es, als diese kleine Firma (der globaler Marktanteil von Leica im Kamerabereich liegt derzeit bei 0,18%!!!) in den Jahren 2011 und 2012 ein echtes Feuerwerk zündete. Natürlich gipfelte dies in der neuen M zur Photokina 2012. Trotzdem stellt für mich die bereits Anfang 2012 präsentierte Leica M Monochrom den beeindruckenderen Schritt dar. Die Reduktion auf das Wesentliche, wie  von Leica vollzogen, wird durch die Reduktion auf eine Kamera die reine Schwarz-Weiß-Aufnahmen macht auf die Spitze getrieben und ist ein gewagter aber auch bewundernswerter Schritt. Am Markt wird diese Strategie jedenfalls belohnt und die Leica M Monochrom als ein neues Sahnestück gefeiert. Infos zur Leica M Monochrom findet ihr hier.

Platz 1: Yasuyoshi Chiba. Im Jahre 2011 überrollte ein Tsunami Japan und löste damals ein wahre Kettenreaktion von Katastrophen aus. Der junge Fotograf Yasuyoshi Chiba hielt die Zeit danach mit seiner Kamera in einer Fotoserie, bestehend aus 12 Bildern, fest. Als ich das erste mal diese Serie gesehen habe, war ich tief ergriffen – von der Direktheit der Bildsprache, aber auch von der unglaublichen Traurigkeit. 2012 gewann Yasuyoshi Chiba mit dieser Serie den ersten Preis des renommierten Wettbewerbes „World Press Photo“ in der Kategorie „People in der News“. Die Serie könnt Ihr Euch hier ansehen.

Und wo sind Eure Highlights des Jahres 2012?

Wir lesen uns im Jahre 2013!

LiK