Nach über 1,5 Jahren sind wir Anfang August wieder mal nach Südtirol gefahren – Familie besuchen und ein wenig ausspannen. Und nach einer gefühlten Ewigkeit, habe ich mit meinen Eltern wieder mal eine Bergtour gemacht. Es ging ins Ultental – ganz rein bis es einfach nicht mehr weiter ging! Vom Weißbrunnersee ging es los. Über diverse Hochebenen, vorbei am Fischersee ganz hinauf bis zum Grünsee auf 2.700 Meter. Eine herrliche Tour mit fantastischem Ausblick. Das Wetter spielte zudem perfekt mit, ein paar kleinere Wölkchen machten die Berge nur noch attraktiver! In Summe waren es 12 Kilometer und ca. 1.300 Höhenmeter die wir in ca. 6 Stunden (natürlich mit einigen Pausen fürs Fotografieren) zurückgelegt haben. Natürlich war meine Leica M dabei mit dem Summicron-M 35 mm und dem Super-Elmar 21 mm. Dieser erste Teil zeigt nun einige Bilder die ich beim Aufstieg gemacht habe und die den Weg bis zur Waldgrenze zeigen. Zum Einsatz kam hier nur das „35er Objektiv“. Die Blende war fast immer fest auf f/11 gestellt, sodass ich mich voll auf die Bildkomposition konzentrieren konnte. Bei dieser Umgebung war dies aber nicht wirklich schwierig.
Im zweiten Teil, nächste Woche, zeige ich euch sechs Bilder vom oberen Teil der Tour – dort wo es felsig und steinig und etwas unwirklich wird! Freut euch also schon mal darauf!
Sind wir Leica-Fotografen anders? Seltsamer? Überheblicher? Vielleicht…manchmal…aber nur manchmal…seht selbst! Das Video lohnt sich und ich habe lange schon nicht mehr so viel lachen müssen und mich immer wieder selbst in den kleinen Geschichten wiedererkannt!
Wir waren heute nach langer Zeit wieder mal am Vitra-Campus. Ausstellung, aber auch Außengelände wird ja regelmäßig geändert, sodass sich ein Besuch immer mal lohnt. Bevor wir in das Vitra Haus marschiert sind, habe ich den Bereich direkt am Eingang abgelichtet – er fasziniert mich jedes mal aufs Neue. Und nachdem ich heute irgendwie Lust auf das 21er hatte passte das doch sehr gut zusammen.
Das Licht war übrigens sehr eigenartig, da gerade ein Sturm aufzog. Sehr viel Licht und sehr viel Schatten dominierten. Daher habe ich die Bilder in Schwarz-Weiß ausgearbeitet und den Kontrast etwas nach oben gezogen. Manchem mag diese Art etwas zu dunkel und düster vorkommen – ich finde sie eigentlich sehr schön und passen.
Neulich auf einer Wanderung habe ich dieses „schöne“ Verbotsschild gefunden. Das Schild stand neben einem Wanderweg und bekommt sicher die Aufmerksamkeit die es verdient. Bitte auch das kleine Zusatzschild beachten, das unten drunter hängt: also nicht am Weg essen, … Ein großer Dank an die Natur!
Manchmal zieht man das Unheimlich an! Auf einer Wanderung, die wir kürzlich hier rund um Müllheim-Feldberg unternommen haben, sind mir nur seltsame und etwas gespenstige Dinge untergekommen. Die Fassade in Feldberg, die Hexe im Nachbardorf und dann der Baum mit aufgestapeltem Holz mitten im Wald.
Unheimlich, aber auch schön. Und irgendwie scheint mich auch Schwarz-Weiß wieder anzuziehen. Mal sehen was die nächsten Wochen so bringen. Alle Bilder wurden mit Leica M und Summilux-M 50 mm gemacht. Das Bild mit der Hexe übrigens direkt durch einen Maschendrahtzaun, sodass nicht wirklich viel Spielraum für eine andere Bildkomposition blieb.
Neulich waren wir im Wald unterwegs, auf einem Erlebnispfad. Ana tobte sich an Waldinstrumenten aus und ich versuchte bei den bescheidenden Lichtverhältnissen ein Bild hin zu bekommen. Eine ganze Serie entstand – ein Bild sei hier gezeigt. Die Unschärfe ausgelöst durch die sehr schnelle Bewegung ist aber gerade das, was mir besonders gut gefällt.
Fotografiert wurde übrigens mit dem Summilux-M 50 mm bei f/5.6.
Derzeit treibt mich wieder mal die Frage um, wie ich mittelfristig (oder langfristig?!) mit meinem 35er Objektiv weiter mache. Wie die treuen Leser dieses Blogs ja wissen, ist mein Summicron-M 35 mm zwar ein hervorragendes Objektiv, mit dem Bokeh bin ich aber nicht immer so richtig glücklich. Besonders bei kleinteiliger und sehr feiner Struktur bildet das Objektiv außerhalb der Schärfenebene etwas unruhig ab. Das Bokeh ist für mich tatsächlich wichtiger als die Schärfe des Objektivs. Bereits früher habe ich hier einen Vergleich des Summilux-M 35 mm FLE und des Summicron-M 35 mm gepostet (hier zu finden) – ich war damals der festen Meinung, irgendwann (sobald es die finanzielle Situation zulässt) steige ich auf das Summilux um. Nun gut – dann kam der März 2021! Leica präsentierte mit dem APO-Summicron-M 35 mm ASPH ein Objektiv, das für die Leica M neue Maßstäbe setzen sollte. Knackscharf, Traumbokeh und eine Naheinstellgrenze von 30 cm (für alle M-Objektive galt bisher 70 cm). Es war vollkommen klar, dass ich dieses Teil irgendwann in den Händen halten und spielen wollte. Leider wird das Biest bisher nur in sehr kleinen Stückzahlen gebaut und ist praktisch nicht zu bekommen. In diversen Blogs kann man erst Beiträge und Bilder finden. Die Grundmeinung geht in Richtung „geniale Optik“, aber auch einige kritische Punkte finden sich (u. a. Preis-Leistung). Der Aspekt des Bokehs wurde bisher kaum betrachtet, sodass ich kurzerhand im Leica Forum die Frage gestellt habe, ob den nicht jemand das Summilux und das neue APO zur Hand hat und ein paar Testbilder (speziell für mich) erstellen könnte. Es meldete sich Jonathan aus England bei mir und er setze ein eigenes Forum-Thema auf – hier zu finden. Und Jonathan erlaubte mir die Bilder hier für meinen Blog zu verwenden. Ein großes Dankeschön an Jonathan! Besucht auch gerne mal seine Webseite.
I would like to take this opportunity to thank Jonathan, not only for walking through his garden in England and taking pictures with the two lenses especially for me, but also for allowing me to use these pictures here. Thank you!
Ich möchte in diesem Beitrag speziell das Thema „Bokeh“ bewerten und kommentieren. Völlig klar, dass dies eine sehr subjektive Sichtweise ist und ihr die Dinge eventuell völlig anders bewerten würdet/werdet. Auch klar ist, dass ich diese Bewertung auf Basis einer sehr kleinen Anzahl von Bildern mache – auch hier sind wir also von Objektivität sehr weit entfernt. Alle Bilder wurden übrigens mit der Leica M10-R gemacht.
Ich will mir im folgenden drei Bildserien ansehen. Das erste Bild zeigt immer die Aufnahme mit dem APO bei f/2.0 (also bei voll offener Blende). Das zweite Bild zeigt immer den Output mit Summilux ebenfalls bei f/2.0 – somit haben wir gleiche Bedingungen für beide Objektive. Um auch noch einen Vergleich mit dem Summilux bei voll offener Blende zu zeigen, gibt es das entsprechende Bild (dann jeweils die Nummer 3) bei f/1.4. Und los geht’s…
Was sofort auffällt ist, dass das APO leicht schärfer ist als das Summilux. Der Vorteil ist minimal, aber wahrnehmbar. Was man auch recht gut erkennen kann, ist der etwas höhere (Mikro)Kontrast den das APO generiert. Dies sind sehr kleine Nuancen – gut erkennbar in den Ästen im Hintergrund des ersten Bildes (vergleiche Bild 1a und 1b, jeweils rechte obere Ecke). Blicken wir jetzt aber auf das Bokeh und schauen uns die drei Bilderserien etwas detaillierter an. Auf den ersten Blick sieht das alles sehr ähnlich und für mich auch sehr stimmig aus. Klar generiert eine Blende von f/1.4 ein etwas verwascheneres Bokeh wie f/2.0 – gut sichtbar in der Struktur der Bäume der ersten Bildserie (vergleiche Bild 1a und 1c) – aber der Abstand zwischen APO bei f/2.0 und Summilux bei f/1.4 ist deutlich geringer als gedacht. Sichtbar wird dies zum Beispiel beim grauen Baum vor dem Haus und beim gelben Gartenschlauch der quer durch die Wiese läuft (Bildserie 1). Erkennbar ist das auch bei den Bildern 2a und 2c – schaut euch die vertikalen Holzpflöcke im Hintergrund an. Die Blende f/1.4 erzeugt einen wahrnehmbaren Unterschied zu f/2.0 (aus meiner Sicht sind aber wirklich nur minimale Unterschiede zu erkennen). Aber schaut euch mal Bild 2a und 2b an und richtet euer Auge wieder auf die rechte obere Ecke. Ich nehme diesen Bildteil mal etwas größer raus.
Bild 4a: Ausschnitt APO f/2.0.Bild 4b: Ausschnitt Summilux f/2.0.
Das Summilux-Bild (4b) ist etwas heller belichtet als die Aufnahme mit dem APO (4a). Was aber trotzdem ins Auge sticht ist, wie weich das APO die Struktur der Bäume abbildet. Extrem auffällig ist dies im rechten Teil des Bildes. Der Unterschied ist für mich hier wirklich eklatant. Sehen wir uns die Aufnahme des Summlilux bei f/1.4 an (Bild 4c).
Bild 4c: Ausschnitt Summilux f/1.4.
Und ich muss sagen dieses Ergebnis überrascht mich vollkommen. Das Bokeh wird plötzlich richtig unruhig, fast schon „hektisch“. Und wenn ich zwischen den drei Ausschnitten wählen müsste, würde meine Wahl eindeutig auf das Bild 4a fallen – also dem APO – obwohl die Aufnahme „nur“ mit f/2.0 entstanden ist.
Machen wir das gleiche Spiel noch einmal mit der Bildserie 1.
Bild 5a: Ausschnitt APO f/2.0.Bild 5b: Ausschnitt Summilux f/2.0.
Ich denke es ist deutlich ersichtlich, dass das Ergebnis sich praktisch wiederholt. Das APO bildet das Bokeh soviel ruhiger und ausgewogener ab. Die Äste verschwinden praktisch mit dem Himmel und nichts deutet auf Unruhe im Bild hin. Einfach butterweich! Das Summilux neigt auch hier – gerade im Bereich des hellen Hintergrundes – zu Unruhe. Auch die Bäume wirken nicht so weich gezeichnet. Und nun die Aufnahme mit dem Summilux bei f/1.4.
Bild 5c: Ausschnitt Summilux f/1.4.
Und auch hier wieder ein ziemlich eindeutiges Ergebnis. Das Bokeh wirkt unruhig und zu strukturiert (im negativen Sinne). Bei einem Vergleich von Bild 5a (also dem APO bei f/2.0) und Bild 5c (dem Summilux bei f/1.4) fällt auf wie wenig das Summilux bei dieser Aufnahme von der größeren Blendenöffnung profitiert. Wenn ich die Bilder ohne weitere Infos sehen würde, würde ich darauf wetten, dass Bild 5a mit leicht weiter geöffneter Blende fotografiert wurde.
Um das Spiel abzuschließen nun auch noch Bildserie 3 – wenn schon denn schon! Ich habe jetzt bewusst einen Ausschnitt gewählt, der nicht nur von Bäumen dominiert wird.
Bild 6a: Ausschnitt APO f/2.0.Bild 6b: Ausschnitt Summilux f/2.0.
Der Unterschied ist hier nun nicht mehr so deutlich ersichtlich, wie in den anderen Aufnahmen. Die Bäume sind auch hier vom APO schöner und weicher gezeichnet. Auch die blauen Tonnen wirken etwas ruhiger und auch der kleine Busch vor der Hausmauer verschwindet bei der APO-Aufnahme sanfter mit dem Mauerwerk. In der oberen rechten Ecke erkennt man, dass auch das Fenster beim APO butterweich abgebildet wird. In Summe also auch hier ein kleiner Vorsprung für das APO, aber sicher nicht so eklatant wie bei den anderen Aufnahmen. Was zeigt uns der Blick auf das Bild des Summilux bei f/1.4 (Bild 6c)?
Bild 6c: Ausschnitt Summilux f/1.4.
Für mich ist die Aufnahme des Summilux bei f/1.4 auf Augenhöhe mit dem APO bei f/2.0. Unterschiede sind fast nicht auszumachen, bis auf die Unruhe in sehr feinen Strukturen (zum Nachteil des Summilux).
Schlussfolgerung:
Für mich ergeben sich daraus ein paar Erkenntnisse die durchaus überraschend (zumindest für mich!) sind:
Ohne jeden Zweifel sind Leica Summilux-M 35 mm FLE und APO-Summicron-M 35 mm hervorragende Objektive und die Diskussion und Kritik verläuft hier auf einem sehr hohem Niveau.
Die Schärfe des APO ist beeindruckend und übersteigt das Summilux deutlich.
Bei homogenen Strukturen zeichnen beide Objektive ein ähnlich schönes Bokeh.
Bei strukturierten Oberflächen (Bäume, Zäune, Gräser) spielt das APO beim Bokeh in einer ganz anderen Liga. Da liegen (nach meinen wenigen Erfahrungen) tatsächlich Welten dazwischen. Extrem auffällig wird dies bei sehr feinen Strukturen.
Das Summilux kann durch die größere Offenblende von f/1.4 hinsichtlich Bokeh kaum punkten. Ich hätte erwartet, dass der Hintergrund deutlich „verwaschener“ und die Bilder des Summilux damit plastischer wirken – dem ist aber nicht so. In manchen Teilen ist es sogar genau umgekehrt: die Aufnahmen des APO wirken plastischer und deutlich ausgewogener. Das ist sehr überraschend für mich!
Für mich hat das APO auf ganzer Linie gewonnen: Schärfe, Abbildungscharakteristik und Bokeh. Auf Basis der wenigen Bildern, konnte ich keinen Bereich entdecken, in dem das Summilux die Nase vorne gehabt hätte. Einziger Nachteil des APO: der Preis. Wir sprechen hier von einem Objektiv das (Stand Juni 2021) 7.300.-€ kostet. Das Summilux kostet 5.000.-€. Es muss wohl jeder für sich entscheiden, ob man bereit ist 2.300.-€ mehr zu bezahlen, um dann diese phantastische Abbildungsleistung sein Eigen nennen zu können. Eine Antwort auf diese Frage habe ich für mich auch noch nicht gefunden! Und einen Aspekt und Vorteil des APO habe ich bisher noch gar nicht angesprochen: die Naheinstellgrenze von 30 cm sollte ganz neue und bisher unbekannte Gestaltungsmöglichkeiten für einen M-Fotografen bieten. Bin jedenfalls auf weitere Erfahrungen und Reviews gespannt…