Schlagwort-Archiv: Leica M

Der Albtraum mit Happy End…Chronik des Schreckens.

Jeder der eine Kamera besitzt und sie liebt, hat so seine ganz eigene „Horrorstory“, von der er hofft, dass sie nie Realität wird. Bei mir war und ist es immer, dass Luigi (also meiner Leica M) etwas passiert. Raub, Fallschade, … die Vorstellungskraft kennt hier kaum Grenzen. Und trotzdem bin ich jemand, der seine Kamera gerne immer dabei hat, sie mit sich trägt und damit auf Mauern, Berge, Hügel und Klippen steigt.

Am Comer See war es nun so weit! Leichter Regen, eine steile Marmortreppe, Turnschuhe und durchnässtes Laub, hatten zur Folge, dass es mich, trotz extremer Vorsicht, wortwörtlich aus den Schuhe hob. Ich fiel rückwärts, hart und schnell. Mein Lowepro Fotorucksack schütze meinen Rücken perfekt, sodass ich bei dem 2-Meter-Sturz nur eine leichte Schürfwunde an der rechten Hand vorzuweisen hatte. Meine Kamera klatschte aber voll auf Marmor. Ergebnis: leichte Beschädigung der Kameraoberseite und eine Delle an der Streulichtblende des Summilux-M 50 mm.

Ergebnis des Sturzes.

Ergebnis des Sturzes.

Natürlich war der Schock groß – etwas anderes war auch nicht zu erwarten. Ich kontaktierte noch von Italien aus Leica per Mail und erhielt sogleich eine Antwort: Kamera und Objektiv bitte einschicken! Zum Glück passierte das Unglück am letzten Urlaubstag; die verbleibenden Stunden konnten also mit dem 35er zu Ende dokumentiert werden. In Freiburg angekommen schickte ich die Kamera und beide (!) Objektive zu Leica. Bei dieser Gelegenheit sollte die Schärfe an beiden Objektiven geprüft und justiert werden (war zwar mit dem 35er voll zufrieden aber ein Check schadet ja nicht). Nach ca. 24 Stunden bekam ich eine Bestätigung, dass das Paket angekommen sei. Weitere 24 Stunden später lag mir die Kostenaufstellung vor. Die Reparatur sollte ca. 300 Euro kosten; inkl. eines Schnellservice und der Mehrwertsteuer kam ich auf knapp 500 Euro, was für einen solchen Schaden absolut in Ordnung ist. Ich beauftragte und innerhalb von 4 Tagen war die Kamera wieder bei mir. Über diesen Service kann man nun wirklich nicht klagen.

Leider war der Fokusring beider Objektive nicht nach meiner Vorstellung eingestellt, was weniger an Leica lag, sondern an meinen Vorlieben. Also rief ich bei Leica an und bekam die überraschende Antwort, dass Leica einen Abholservice per DHL organisieren und dann versuchen werde die Objektive so einzustellen, dass sie meinen Vorstellungen entsprechen. Dazu sollte das 35er etwas schwergängiger gemacht werden, das 50er etwas leichtgängige. Die Objektive wurden wieder innerhalb 24 Stunden abgeholt und eine Woche später hatte ich sie zurück in den Händen. Am 50er wurde nichts verstellt, da der Kraftaufwand der für das Fokussieren notwendig ist, innerhalb der Toleranzgrenzen liegt; beim 35er wurde hingegen etwas nachgebessert. Nun ist alles wunderbar!

Ich kann den Leica Customer Service (CC) hier nur ausdrücklich lobe. Ich bekam immer innerhalb kürzesten Zeit Feedback – per Mail oder Telefon. Natürlich sind die Preise hoch, aber dafür bekommt man auch einen ausgezeichneten und kompetenten Service. Ich hoffe nie wieder einen solchen Service in Anspruch nehmen zu müssen – falls doch, weiß ich meine Kamera in ausgezeichneten Händen.

LiK

Back in Black …

Nach all den schönen Rückmeldungen zu meinem Buchprojekt, hiermit also zurück zu den Bildern. Schwarz-Weiß fasziniert mich im Moment wieder unglaublich … Kaum ein Foto, das ich nicht auch versuche in Schwarz-Weiß auszuarbeiten. Anbei nun ein paar Versuche dieser Energie ein wenig Ausdruck zu verleihen.

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Ästerwald. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/8.0.

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Gräser die in den Himmel wachsen. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/6.0.

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Blick auf den See. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/6.0.

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Der Stein lacht zurück. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

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Beliebtester Pizzastand Italiens. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.0.

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Aufpasser. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

LiK

Restsingularität – Buchprojekt

Als passionierter Fotograf nimmt man sich für sein „Foto-Leben“ viele Dinge vor – zumindest mir kommen immer neue Ideen und Projekte in den Sinn, die ich irgendwann umsetzen möchte. Und schon sehr lange geistert ein Projekt durch meinen Kopf, das nun, nach über 10 Jahren, endlich realisiert werden konnte.

Kennt ihr ihn auch, den Blick in die leere Kaffeetasse? Und dann bilden sich diese wunderbaren Reste des Kaffeesatzes in Form von eigenartigen Figuren und Formen ab. Und was wäre, wenn man diese Reste versucht fotografisch einzufangen und sie zum Inhalt eines Buchprojektes macht? Die Ästhetisierung des Kaffeesatzes!

In den letzten Jahren bekamen nur sehr wenige Menschen von meinem Vorhaben mit. Jenen, denen ich die Idee schilderte, setzten meist einen etwas verwunderten Blick auf. Kaffeesatz?! Zwar interessant, aber wie sollte dies technisch überhaupt umgesetzt werden? Ich dachte lange über die Herangehensweise nach, knobelte verschiedene Lichtsetzungen aus … und natürlich bereitete mir auch der Kaffeesatz selber großes Kopfzerbrechen. Wie konnte Abwechslung in den Bildern geschaffen und die Spannung in einem Buch gehalten werden?

Die konkrete Umsetzung startete dann im Herbst 2014 – in 4 Monaten bereitete ich über 150 Kaffeesätze zu (keine Angst, der dazugehörige Kaffee wurde nicht immer getrunken), fotografierte diese und führte eine leichte digitale Nachbearbeitung durch. Anschließend erfolgte die Auswahl, sodass 47 Bilder übrig blieben. Die Bilder wurden gereiht, angeordnet und anschließend als Buch gelayoutet. Was nun vorliegt, ist das Ergebnis dieses Prozesses.

Restsingularität

Wenn man mit einem solchen Projekt so lange schwanger geht, will man es natürlich perfekt zu Ende bringen. Ich kontaktierte Verlage, bekam einige Absagen, führte aber auch sehr konkrete Gespräche. Es wurde aber schnell klar, dass meine Vorstellungen von Qualität und  Form mit den Vorstellungen der Verlage nicht einher gingen. Verlage müssen eben Kompromisse eingehen, um den Verkaufspreis nieder halten zu können und damit die Verkaufszahlen entsprechend hoch zu bringen. Also schlug ich einen anderen Weg ein und setze nun auf Print-On-Demand – das Buch wird nicht im Vorfeld gedruckt, sondern erst bei der eigentlichen Bestellung. Dieses Prinzip, kombiniert mit einem Vertrieb ohne Verlag (man spricht auch von Eigenverlag), ermöglicht die Umsetzung sehr individueller Bücher – ohne Kompromisse! Ohne Kompromisse bedeutet für mich: Ein Format von 30 cm x 30 cm; schwarzes Vorsatzpapier; schwarzes Leinencover mit Umschlag; 150 Gramm Papier, das ungestrichen und ohne Beschichtung von Mohawk Fine Art hergestellt wird. In Summe also ein Buch, das ich mit einem Verlag an meiner Seite so nie umsetzen hätte können.

Bleibt noch die Frage, wie das Buch vertrieben wird. Ich entschied mich dazu, das Buch per Online-Handel zu vertreiben und hier Amazon als Partner zu wählen. Ich bin zwar kein großer Fan von Amazon, aber damit lassen sich heute immer noch die meisten Menschen erreichen. Das Buch ist über die amerikanische Amazon-Seite und direkt über mich erhältlich (einfach kurzes Mail an mich schicken).

Natürlich hat ein solches Projekt auch seinen Preis. Ich lasse das Buch zum Selbstkostenpreis herstellen – für mich fällt also kein Gewinn ab. Trotzdem fallen durch den Herstellungsprozess und die verwendeten hochwertigen Materialien Kosten von 140 Dollar (ca. 125 Euro) an. Wenn man das Buch in den Händen hält, wird einem schnell klar, dass der Preis gerechtfertigt ist. Und beim derzeitigen Dollar-Kurs wird das Buch schon wieder fast zum Schnäppchen.

Ich hoffe, dass ihr das Projekt spannend genug findet, um es etwas näher zu betrachten. Werft also eure Facebook- und Twitter-Accounts an und leitet diese Webseite an möglichst viele Menschen weiter. Und vielleicht erwirbt der eine oder andere ja auch ein Exemplar – über Kommentare zum Buch freue ich mich schon jetzt.

Fakten zum Buch:
Titel: Restsingularität – Die Ästhetisierung des Kaffeesatzes
Autor: Alexander Reiterer
Seiten: 70
Form: Leinencover mit Umschlag
ISBN: 9781320712842

Bestellung:
Bestellung ist direkt über mich (via Überweisung) möglich. Einfach Mail schreiben!
Oder über die amerikanische Amazon-Seite:

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Der Comer See (Teil 3) – Die Rückkehr der Farbe (oder doch nicht ganz)…

Irgendwie scheinen diese 2 Wochen am Comer See recht fruchtbar gewesen zu sein. Beim Aufarbeiten der Bilder entdecke ich unglaublich viele Bilder die ich recht ordentlich finde. Und das schöne an dem Ganzen ist, dass es in den Bildern eine große Abwechslung gibt. Und so komme ich also (schon) zum dritten Teil dieser Kleinserie: die Rückkehr der Farbe (oder doch nicht ganz).

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Die türkise Tür. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

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Verschlossen. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

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Villa Carlotta. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.6.

Villa mit Fotograf. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/3.5.

Villa mit Fotograf. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/3.5.

Genug von Farbe? Na gut – dann gibt es noch zwei Bilder in Schwarz-Weiß. Die Umwandlung erfolgte (wie immer) in Darktable – ein wenig Kontrast angehoben, sonst aber weitgehend unverändert.

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Türschloss. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

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The Tiger Ladys. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

Damit möchte ich die offizielle „Comer See Serie“ abschließen und komme in den nächsten Wochen sicher noch mit Einzelbildern hier zurück. Was bleibt mir von diesen zwei Wochen am See hängen: Unglaublich schöne Gegend, die touristisch weit weniger überlaufen ist als befürchtet. Der wechselhafte Mai meinte es mit uns nicht wirklich gut – trotzdem entstanden (auch bei, oder gerade wegen, schlechtem Wetter) stimmungsvolle Aufnahmen. Die Leica M stellte sich (wieder mal) als ideale Reisekamera dar – vor allem in Kombination mit dem 35er. Das Wichtigste aber überhaupt: man muss fotografieren, fotografieren, fotografieren, ….denn:

„La costanza sempre avanza.“

Euer LiK

Der Comer See (Teil 2) – Die Welt in Schwarz-Weiß

Wie letzte Woche versprochen, gibt es nun einen Bericht mit Schwarz-Weiß-Bilder vom Comer See und Umgebung. Und es zeigt sich wieder mal, welch hervorragende Kamera die Leica M auch für Schwarz-Weiß-Aufnahmen ist – ist ja schließlich der selbe Chip wie in der neuen Leica Monochrome (Typ 246).

Also los gehts…

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Italienisches Türschloss. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/2.5.

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Himmeltor. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/4.0.

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Einkaufsmöglichkeit ohne Möglichkeit. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/4.0.

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Unterseite. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/2.5.

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Sturmsegeln. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/6.0.

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Trichter. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/3.5.

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Türschmuck. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/5.0.

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Italienische Regentropfen. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @f/2.5.

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Der Blick nach Vorne. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @f/2.0.

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Klassiker: Americans in Italy. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @f/4.5.

Weiter geht es dann nächste Woche – dann wieder in Farbe! Obwohl…Schwarz-Weiß hat schon was, oder?

LiK

Der Comer See (Teil 1) – Die Welt in Farbe

Die letzten zwei Wochen haben wir am Lago di Como (Comer See) verbracht, um dort etwas auszuspannen und natürlich um zu fotografieren. Warum um diese Zeit an den Comer See? Nun ja, im Sommer wird es heuer aus privaten Gründen keinen längeren Urlaub geben, und so suchten wir einen Ort, wo es bereits etwas wärmer als in Süddeutschland ist und die Wahrscheinlichkeit auf schönes Wetter ausreichend hoch ist. Zudem waren wir noch nie am Comer See, kannten die Gegend also nur aus Büchern und Videos. Wir machten uns also am 25. April mit dem Auto auf und fuhren über die Schweiz, den Gotthard Tunnel und das Tessin an den Comer See. In Sorico (dem nördlichen Ende des Comer Sees) hatten wir eine kleine Ferienwohnung gemietet, sodass wir ohne Stress und Hektik Tagesausflüge unternehmen konnten. Als wir in Deutschland losfuhren, regnete es und leider sollte es auch in den ersten Tagen am Comer See nicht sehr viel besser werden. Aber bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Fotowetter, sondern nur den Unwillen, die raue Natur nicht einfangen zu wollen.

Was hatte ich an Fotoausrüstung dabei? Alles! Natürlich hatte ich neben meiner Leica M alle drei Objektive mit: das Super-Elmar-M 21 mm ASPH, das Summicron-M 35 mm ASPH und das Summilux-M 50 mm ASPH. Das Stativ hatte ich auch dabei, variabel bestückt mit dem Videoneigekopf von Gabi oder meinen Kamerakugelkopf. Ich kann aber schon vorwegnehmen, dass ich 100% der Bilder ohne Stativ gemacht habe und ca. 80% der Bilder mit dem 35er. Das Arbeiten mit Stativ ist bis heute für mich nicht der richtige Weg – ich fühle mich mit Stativ zu sehr eingeengt, zu sehr beschränkt und zu unvariabel. Ich liebe es, mich schnell mit der Kamera zu bewegen, mich in die Hocke zu begeben, auf eine Mauer zu steigen und meinen Arbeitsradius schnell anpassen zu können. Ein Stativ hemmt mich dabei. Natürlich gibt es auch Situationen, wo ein Stativ ein absolutes Muss ist, z. B. Langzeitbelichtungen.

Wie bereits angedeutet war das Wetter an den ersten Tagen eher regnerisch, nebelig und verströmte eine sehr eigene Stimmung am Lario. Also nichts wie auf ans Wasser! Entstanden sind eine ganze Reihe von Bildern, die vom vorherrschenden Nebel geprägt sind. Ein ausgewähltes sei hier gezeigt.

Der Schwan von Sorico fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Der Schwan von Sorico fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

An den darauffolgenden Tagen besserte sich das Wetter deutlich, sodass wir auch die umliegenden Berge zu Gesicht bekamen und einige Ausflüge entlang des Westufers machten. Das Westufer ist von prächtigen Villen geprägt, die vielfach aus dem 15. Jahrhundert stammen, als die Umgebung des Comer Sees durch die Seidenindustrie reich wurde. Heute sind diese Villen restauriert und im Besitz von Industriellen oder Promis. So hat beispielsweise auch George Clooney ein Anwesen am Comer See – die Villa L‘ Oleandra.

Mauerblümchen fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Mauerblümchen fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Blick vom Norden in den Süden - Sorico mit Comer See fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/5.6.

Blick vom Norden in den Süden – Sorico mit Comer See fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/5.6.

Noch kein Surf-Wetter. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Noch kein Surf-Wetter. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Die Blumen des George. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Die Blumen des George. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Was den Comer See aber ausmacht, sind die vielen kleinen Dörfer, die ihren ursprünglichen Charakter weitgehend erhalten haben. Keine Spur von „herausgeputzt“ – etwas heruntergekommen, aber mit sehr viel Charme. Dieser Charme und diese spezielle Schönheit führten auch dazu, dass ich in den zwei Wochen über 1.000 Bilder machte – für mich und meine Leica M ist dies eine sehr hohe Bilddichte für diese kurze Zeit.

In der Nähe von Laglio. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/5.6.

In der Nähe von Laglio. Fotografiert mit Leica M und Summilux-M 50 mm @ f/5.6.

Die unendliche Treppe. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.6.

Die unendliche Treppe. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.6.

Steinhaus mit Eingang. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.6.

Steinhaus mit Eingang. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.6.

Hochaktuelles Schild. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

Hochaktuelles Schild. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/4.0.

Italienische Fassade. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.0.

Italienische Fassade. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.0.

Und hier noch ein paar Fakten zum Comer See: „Der Comer See, von den Einheimischen auch Lario genannt, ist 146 km² groß, 51 km lang und max. 4,2 km breit. Damit ist er nach dem Gardasee und dem Lago Maggiore, gemessen an der Wasserfläche, der drittgrößte See Italiens. Mit einer durch seine charakteristische Form bedingten Uferlinie von 170 km übertrifft er die beiden vorgenannten Seen in diesem Punkt. Bis zum Jahr 2006 glaubte man, die maximale Tiefe des Comer Sees sei 410 m. Neueren und präziseren Untersuchungen zufolge hat man herausgefunden, dass die bei Nesso erreichte Maximal-Tiefe 425 m beträgt.“ [Quelle: Wikipedia].

Am nördlichen Ende flankiert der Lago di Mezzola den Comer See. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Naturschutzgebiet „Riserva Naturale Pian di Spagna“, welches über 100 verschiedene Vögelarten beheimatet und zu Spaziergängen und Fototouren einlädt – abseits der schicken Gesellschaft am Comer See. Vögel bekomme ich  mit meinen kurzen Brennweiten zwar nicht eingefangen, aber jede Menge anderer interessanter Dinge.

Spirale. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

Spirale. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/2.0.

UFO. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.0.

UFO. Fotografiert mit Leica M und Summicron-M 35 mm @ f/5.0.

Ich habe in diesem Beitrag natürlich nur einen ersten Auszug gezeigt und zudem nur Farbbilder, obwohl für mich die etwas heruntergekommene Architektur Italiens ein typisches Schwarz-Weiß-Sujet darstellt. Daher werde ich nächste Woche noch ein paar Beiträge und auch  Schwarz-Weiß-Bildern veröffentlichen.

Seid also gespannt…

LiK

Die guten alten Zeiten – Streulichtblende ist nicht gleich Streulichtblende

Die Streulichtblende (manchmal auch fälschlicherweise als Gegenlichtblende bezeichnet), stellt ein Zusatzelement des Objektives dar, welches leider viel zu oft unterschätzt wird. Nur allzu oft sehe ich verkehrt montierte Streulichtblenden – warum entzieht sich meiner Kenntnis bis heute. Wie dem auch sei – eine Streulichtblende macht auch bei höchst-vergüteten Linsenelementen und entsprechenden Objektiven Sinn. Bei den Leica Summicron- und Summilux-Objektiven wird die Streulichtblende mitgeliefert. Leider ist diese beim Summicron 35 mm ASPH. nur aus Plastik und hat eine Form, die eher an eine russische Konstruktion erinnert als eine deutsche feinmechanische Meisterleistung.

Leica M mit Summicron-M 35 mm und originaler Streulichtblende.

Leica M mit Summicron-M 35 mm und originaler Streulichtblende.

Bei den früheren 35er Summicrons wurde noch eine aus Metall gefertigte Streulichtblende mitgeliefert – damals sogar noch als schöne lamellenförmige Konstruktion. Und genau diese Streulichtblenden sind heute begehrte Sammlerstücke, die über ebay und den Gebrauchthandel vertrieben werden. Bereits seit ca. 1 Jahr bin ich auf der Suche nach einem solchen Teil. Wie durch Zufall entdeckte ich ein gut erhaltenes Exemplar im niederländischen Online Shop von Marco Schouten – http://www.schouten-select.com/. Ich nahm Kontakt auf und musste erfahren, dass das Objekt der Begierde leider schon vergeben war, aber eine zweite Blende gerade „reingekommen“ sei. Marco schickte mir schnell ein paar Bilder, wir verhandelten den Preis und schon war alles fixiert. Ich kann den Shop also nur ausdrücklich empfehlen!

Leica M mit Summicron-M 35 mm und "alte" Streulichtblende.

Leica M mit Summicron-M 35 mm und „alte“ Streulichtblende.

Das Bild und der entsprechende Vergleich zeigt es deutlich, dass die alte Form der Streulichtblende einfach besser zur Gesamtkonstruktion von Leica M und Summicron passt. Es gibt heute übrigens 4 Typen von Streulichtblenden für dieses Objektiv: Typ 12526 (die originale Plastikblende inklusive Schutzkappe, wie sie im Lieferumfang meines Objektives inkludiert war), Typ 12524 (der Vorgänger der heutigen Plastikblende, damals noch ohne Schutzkappe), Typ 12504 (die „alte“ Metallblende wie sie 1967 eingeführt wurde und wie ich sie erworben habe) und Typ 12585 (eine „alte“ Metallblende, welche eine etwas längere Bauform hat). Interessant auch, dass Leica alle aktuellen Sondereditionen des Summicron-M 35 mm (zum Beispiel als Teil der neuen Leica M Lenny Kravitz Edition oder der Leica M Safari) mit der Streulichtblende des Typs 12504 ausstattet.

Typ 12504 zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Blende in zwei Hälften zerlegt werden und einen entsprechenden Filter aufnehmen kann. Den eigentlichen Job, nämlich Streulicht verringern oder gar beseitigen, erledigen alle diese Streulichtblenden gleich gut. Warum Leica über die Jahre für die gleiche Objektivkonstruktion (bzw. nur leicht unterschiedliche Designs) so viele unterschiedliche Streulichtblenden entworfen und produziert hat, ist mir ein Rätsel. Eine gute Auflistung der Streulichtblenden und kurze Erklärungen finden sich hier.

Der Blick durch den Messsucher ändert sich übrigens nicht wesentlich. Zum Vergleich hier die beiden Arten von Streulichtblenden mit entsprechendem Messsucherbild.

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12526.

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12504.

Blockade des Messsuchers durch die Streulichtblende 12504.

Wo liegen also die Vorteile der „alten“ Streulichtblende vom Typ 12504? Definitiv hat sie eine höhere Stabilität aufgrund der Metallkonstruktion. Mit Sicherheit gibt sie dem Objektiv ein angemessenes wertiges Aussehen.  Der Nachteil ist, dass es keinen Objektivdeckel zur Streulichtblende gibt – hier will ich aber weiter recherchieren und eine Lösung finden. Nachteil ist auch, dass das Objektiv mit angesetzter Streulichtblende nun nicht mehr in den originalen Objektivköcher passt.

Jeder muss also für sich entscheiden, welchen Typ und welche Art von Streulichtblende er bevorzugt. Ich werde in den nächsten Wochen definitiv die 12504 zu meinem Standard machen – ob dies auch langfristig so bleibt, wird sich zeigen.

LiK