Die Leica M11-P ist eine Kamera, die man schnell ins Herz schließt: das haptische Erlebnis beim Betätigen des Auslösers, die präzise Mechanik, die Ruhe der Bedienung — und über allem die Bildqualität, die einfach beeindruckend ist. Die Bilder besitzen eine Tiefe und Plastizität, die einen immer wieder staunen lässt (vor allem in Kombination mit dem APO35). Rein mechanisch und optisch ist es eine Kamera, bei der alles Freude macht. Und genau deshalb schmerzt es umso mehr, wenn wiederholt die Software der Erfahrung im Weg steht. Kurz vor der Reise habe ich die M11-P auf Firmware 2.5.1 geupdatet (was für ein Fehler!). Nach ungefähr zehn Tagen traten mehrere Probleme auf: Die Kamera stürzte mehrfach ab und reagierte nicht mehr — einmal blieb sie komplett eingefroren und ließ sich nur durch Entfernen des Akkus wiederbeleben; es gab mehrmals überbelichtete Bilder, die nur durch ein erneutes Auslösen korrekt belichtet wurden (erstes Bild überbelichtet, zweiter Versuch korrekt). Das sind Verhaltensweisen, die man bei einer Kamera in dieser Preisklasse schlicht nicht erwartet. Für mich ist das kein kosmetisches Problem — es trifft direkt die Zuverlässigkeit und die Vertrauenswürdigkeit des Werkzeugs.
Bei einer Kamera wie der M11-P erwartest du, dass die Software unsichtbar und verlässlich im Hintergrund läuft — nicht, dass sie dich mitten auf einer Reise zwingt, die Kamera neu zu starten, oder dass einzelne Belichtungen unbrauchbar werden. Technische Exzellenz in Optik und Mechanik wird durch wiederkehrende Softwareprobleme merklich relativiert.
Vielleicht klingt das alles zu hart, aber der Frust war leider nicht gering.
Am 24. Oktober 2025 – also lange nach unserer Reise – kam nun Firmware 2.6.0 heraus. Ich bin inzwischen in der glücklichen Lage Beta-Tester für M-Firmware sein zu dürfen und konnte so bereits die Beta, die RC1 und RC2 testen. Neben einigen Funktionen hat Leica massiv an der Stabilität gearbeitet. Bisher läuft das Dinge anstandslos! Zudem sind ein paar Funktionen hinzugekommen (u.a. komplette Individualisierung des Weißabgleich). Ich habe dieses mal nach Aufspielen der Firmware die Kamera komplett zurückgesetzt – laut einiger Berichte sollte dies der Stabilität zuträglich sein.
Ich hoffe sehr, dass Leica das Thema Stabilität als Priorität behandelt — dann bleibt von der M-Erfahrung am Ende nur das, was sie sein soll: pure Freude am Fotografieren. Ich werde bei meiner nächsten Reise von weiteren (hoffentlich positiven) Erfahrungen berichten…

Euer Alex
