Mit guten Bildern ist es so eine Sache – manchmal gelingen sie praktisch aus der Hüfte geschossen und manchmal jagt man ihnen Jahre lang nach. „Ein gutes Bild pro Monat“ sagte mal ein berühmter Fotograf, sei sein Ziel. Und dieses Ziel kann ich zu 100% unterstreichen. Nur EIN Bild jeden Monat! Nur EIN Bild, welches man uneingeschränkt der Öffentlichkeit zeigen möchte! Nur EIN Bild, zu dem man auch nach Jahren noch stehen kann!
Und sobald man diese Vorgabe, dieses Ziel, verinnerlicht hat, will es nicht mehr klappen. Das EINE Bild will nicht mehr vor die Linse kommen. Je mehr man sich verkrampft, je mehr man versucht sein Bestes zu geben, desto weniger kann es klappen. Dies ist in der Kunst so, ist aber auch im normalen Leben nicht anders.
Loslassen! Einfach nur Fotografieren – egal was dabei entsteht. Nicht an den Blog denken, den man regelmäßig füllen will. Nicht an die Webseite denken, die dringend mal wieder neue Bilder benötigt. Und schon gar nicht an die Leser denken, die vermuten, dass man nur noch Durchschnittliches zu leisten im Stande sei.
In der Schweiz ist mir genau das passiert, mit dem ich so gar nicht gerechnet habe. Da lag der Baum im Wasser, Licht kam von der Seite – tolle Lichtstimmung, klares Wasser, wow! Kurz in die Hocke, ein Bild gemacht! Aus! Keine 20 Bilder dieser Serie, keine Versuche einer Über- oder Unterbelichtung. Nein! Nur dieses EINE Bild.
Ihr mögt es nun gut oder schlecht finden, für mich ist dieses Bild der Schritt nach vorne, auf den ich so lange gewartet habe. Der Beweis, dass Landschaftsfotografie für mich funktionieren kann und nicht bloß die langweilige Abbildung von Bergen, Seen und Kühen ist (sorry für die überspitze Darstellung).
Ein Bild, das ich euch uneingeschränkt an die Hand geben möchte, dass eure Kritik erfahren soll. Nur dieses EINE Bild! Ohne weitere Ausführung, ohne meine eigene Interpretation.
Euer Alex