Archiv für den Monat: Juni 2013

Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #1

#1: Sylvie Lancrenon – Cuba Libre

Nun sind wir also angekommen – bei der Nr. 1. Das Buch, das mich in den letzten 15 Jahren am meisten begeistert und berührt hat – für mich ein Buch mit einer phantastischen Idee, einem perfektem Konzept und Bilder wie von einer anderen Welt.

Cuba Libre von Sylvie Lancrenon erzählt die Geschichte eines einsamen Hotelzimmers in Havanna (Kuba) in der Zeit vom 26. Januar 2006, 12:00 bis zum 26. Januar 2006, 13:00 – ihr lest richtig: 1 Stunde! Abgelichtet wurde ein heruntergekommenes Hotelzimmer und eine der schönsten Frauen die unsere Welt hervorgebracht hat: Emmanuelle Béart. Man spürt beim Durchblättern des Buches die Stimmung zwischen der Fotografin und dem Sujet. In einem schönen großformatigen Buch und mit teilweise ausklappbaren Seiten wird die ganze Schönheit der Fotografie gezeigt: das Hotelzimmer im Kontrast zur Schönheit von Emmanuelle Béart. Beeindruckend auch, dass die Bilder zum großen Teil ohne künstliche Beleuchtung gemacht wurden und so das außergewöhnliche Licht Kubas wiedergeben (jeder der mal dort war, weiß von was ich spreche). Teilweise verwendet Sylvie Lancrenon längere Belichtungszeiten und bringt dadurch bewusst eine leichte Unschärfe ins Bild – diese „technische Unzulänglichkeit“ gibt den Bildern eine unglaubliche Intimität und Wärme. Die Intimität dieser einen Stunde kippt aber nie Richtung Voyeurismus – der Respekt der Frau und der jeweiligen Szene ist deutlich ersichtlich und spürbar. Emmanuelle Béart schreibt im Vorwort zum Buch: „Dies ist mein Körper. Er hat nichts zu verbergen. Sie können Ihren Blick abwenden, wenn Sie möchten. Es ist kein Akt der Freiheit, es ist ein Akt hin zur Freiheit.“ Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

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Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #2

#2: Rainer Schillings, Ansgar Pudenz, Till Schaffarczyk  –Ninetynine Years Leica

Klar, das musste kommen! Ein Leica-Buch! Dem ist aber nicht so…es ist nicht irgendein Buch, sonder ein Buch, das zwar die Geschichte von Leica wiedergibt, aber auf eine ganz spezielle und einzigartige Weise. Würde es so ein Buch von einem anderen Hersteller geben, würde ich es mir wohl auch zulegen.

„99 Years“ zeigt die Geschichte von Leica (99 Jahre eben) auf 99 Seiten, veröffentlicht im Verlag „99 Pages“. Ich bin eigentlich kein großer Anhänger von Büchern die geschichtliche Abhandlungen von Firmenhistorien darlegen, und finde solche eigentlich sehr langweilig. Dieses Buch hat es aber in sich: bunt, anders und auch mit einer Brise Humor. Aber nicht nur, dass das Buch unterhaltsam ist, lernd man auch jede Menge dabei – über Leica und über die Fotografie im Allgemeinen. Enthalten auch Kuriositäten wie z.B. Leica-Nachbauten aus Russland. Das ganze gibt es – wie soll es anders sein – für 99 €.

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Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #3

#3: Josef Hoflehner – Nine

Josef Hoflehner entdeckte ich durch Zufall in einem Bücherregal eines kleinen Geschäftes in Berlin. Ich blätterte das Buch „Nine“ durch und war vom ersten Moment an begeistert. Wunderschöne Landschaftsaufnahmen, in Langzeitbelichtungen festgehalten und das auch noch in Schwarz-Weiß. Inzwischen habe ich mehrere Bücher von ihm, aber „Nine“ haut mich immer noch vom Hocker. Das Buch beinhaltet zudem viele der Orte die auch ich in den letzten Jahren bereist habe und ich finde den einen oder anderen Standpunkt wieder, wo auch ich mich mit meiner Kamera befunden hab. Ich empfehle jeden einfach mal auf seiner Webseite zu stöbern und die Bilder auf einen wirken zu lassen – herrlich!

Leider ist auch dieses Buch inzwischen vergriffen – wer es erwerben will, hat vielleicht bei der einen oder anderen Buchhandlung noch Glück. Als Alternative gibt es natürlich die anderen Bücher von Hoflehner.

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Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #4

#4: Peter Mathis – WasserWüsteBaumSteinBerg

Peter Mathis war für mich ein völlig unbekannter Fotograf. Auf das Buch kam ich durch eine Besprechung in einer Zeitschrift – klang irgendwie interessant! Also rein in den nächsten Buchladen und nach dem Buch gefragt. Leider ohne eine Chance das Buch irgendwo durchblättern zu können. Schließlich, auf gut Glück eine Bestellung aufgegeben, mit der Hoffnung das Buch könne mir gefallen. Und wow! Für mich eines der schönsten Landschaftsbücher. Mathis schafft es Landschaften in spannende Bilder zu verwandeln…natürliches Licht, keine übertriebene Nachbearbeitung, sondern einfach nur die Schönheit der Natur abbilden. Als besondere Draufgabe gibt es am Ende des Buches alle Infos zu den Bildern – für jedes Bild ist Kamera, Blende, Verschlusszeit, Objektiv und Aufnahmezeit angegeben. So lässt sich bei all der Schönheit sogar noch etwas lernen.

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Paris…mal anders!

Nachdem wir bei Halbzeit der Büchertipps angekommen sind, soll hier ein anderes Thema präsentiert werden – quasi als „Halbzeithäppchen“!

Bereits vor 2 Monaten verbrachten wir einige Tage in Paris – von uns aus ist die Fahrt in die „Stadt der Liebe“ nur ein Katzensprung und so hüpften wir hin. Ich könnte euch jetzt Bilder vom Eiffelturm,  von der Cathédrale Notre Dame, oder vom Louvre zeigen. All das möchte ich nicht tun. Stattdessen führe ich 7 Bilder an, die meiner Meinung nach Paris viel mehr gerecht werden – verrückt, heruntergekommen und immer ein wenig psychedelisch.

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Fotobücher, Fotobücher, Fotobücher, … #5

#5: Andreas H. Bitesnich – Nudes

Gibt es einen größeren fotografischen Perfektionisten als Andreas H. Bitesnich? Ich denke nicht! Bitesnich ist Jahrgang 1964 und gebürtiger Wiener. Seine Bilder sind geprägt von einer sehr formalen Sprache – er formt Körper wie Skulpturen. Seine Art Licht zu setzen ist beeindruckend und begeistert immer wieder aufs Neue. Vielen sind seine Bilder zu kühl, mit zu wenig Atmosphäre und Gefühl versehen – mich begeistert gerade diese Eigenschaft! Dieses Buch war seine erste Veröffentlichung und kam 1999 in den Handel. Zugleich stellte dieses Buch auch seinen internationalen Durchbruch dar. Jeder der Interesse an perfekter Studiofotografie hat, sollte sich dieses Werk zulegen. Für mich ein Meilenstein der Aktfotografie.

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